1971 wurde das heutige Biozentrum aus der Hand des Architekten Martin H. Burckhardt eröffnet. Der Bau war das Wahrzeichen der Stadt für innovative universitäre Grundlagenforschung. Ein neues Wahrzeichen – ein 73-Meter-Forschungsturm – wird den Vorgänger ab 2017 ersetzen. Gründe dafür gibt es zahlreiche: Das rund 40-jährige Gebäude ist stark renovationsbedürftig und kann nicht unter Betrieb saniert werden. Zudem hat sich die Art, wie heute geforscht wird und damit die Anforderungen an die Infrastruktur stark verändert. Und nicht zuletzt mangelt es an ausreichend Vorlesungssälen.
Informationen zum Projekt
Life Sciences Campus
Der Biozentrum Neubau ist jedoch nur der erste Baustein auf dem Weg hin zu einem Life Sciences Campus der Universität Basel. Bis 2029 entstehen auf dem Campus Schällemätteli weitere Neubauten für die Departemente Biomedizin, Physik und Chemie sowie das Department of Biosystems Science and Engineering (D-BSSE) der ETH Zürich (siehe Anhang). Die Konzentration der heute über die Stadt verteilten 40 Standorte an einem Ort optimiert die Zusammenarbeit in Forschung und Lehre und mit der Industrie.
Neubau Biozentrum
Das Projekt stammt vom Generalplanerteam unter der Leitung von ilg santer und b+p baurealisation ag, Zürich. Sie gingen 2010 als Sieger aus einem anonymen Projektwettbewerb hervor, an dem sich 28 Teams beteiligt hatten.
19 Etagen – 16 Ober- und drei Untergeschosse – wird das neue Biozentrum zählen und auf seinen 23‘400 m2 Nutzfläche 600 Forschenden und 800 Studierenden Platz bieten. 40 Prozent des gesamten Volumens werden unter dem Boden liegen. Nebst dem Biozentrum werden im Neubau auch das Universitätsrechenzentrum, Hörsäle und eine öffentliche Cafeteria untergebracht. Zehn Etagen stehen der Forschung zur Verfügung. Hochkomplex war die Planung der unterirdischen Räume, denn hier werden unter anderem eine Anzahl sensibler wissenschaftlicher Einrichtungen, wie das Zentrum für zelluläre Mikroskopie und Nanoanalyse (C-CINA) oder die Kernspinresonanzspektroskopie angesiedelt. Es sind gleich viele unterirdische Parkplätze wie heute geplant. Zusätzlich entstehen 320 Veloabstellplätze. Die unterirdische Anlieferung für den Betrieb des Biozentrums erfolgt über die Pestalozzistrasse.
Der Neubau steht im Zentrum eines öffentlichen Platzes. Der allseitig entstehende Freiraum mit seinen Sitzgelegenheiten, Wasserspielen und Kunstinterventionen dient dem gesamten künftigen Universitätscampus und dem Quartier. Die Cafeteria mit Aussensitzplätzen ist öffentlich zugänglich. An der Pestalozzistrasse ist ein Baumhain vorgesehen.
Bauarbeiten
Für die Universität Basel sowie auch für ihre Trägerkantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt ist der Neubau des Biozentrums eines der grössten Hochbauprojekte in ihrer Geschichte. Der Kostenrahmen beträgt rund 328 Millionen Franken. Der Baubeginn erfolgte im August 2013. Bis im Mai 2014 wurde die riesige, 12 Meter tiefe Baugrube ausgehoben und für den Bau vorbereitet. Bis August 2016 wurden dann der Rohbau und die Fassade hochgezogen. Nach der Fertigstellung des Innenausbaus 2018 wird die Inbetriebsetzung des Gebäudes getestet. Die Eröffnung ist im September 2019 geplant. Beim Bau des neuen Biozentrums gab es immer wieder Verzögerungen. Diverse Medien berichteten über das Thema (Regionaljournal SRF; Bericht Telebasel; Artikel bz; Beitrag Radio Basilisk).
Termin | Beschrieb |
---|---|
2010 | Wettbewerb |
2010 – 2013 | Projektierung |
August 2013 – Mai 2014 | Baugrube |
März 2014 – September 2014 | Arbeitsunterbruch (Rekurs Core & Shell) |
Oktober 2014 – Dezember 2016 | Rohbau und Fassade (Core & Shell) |
August 2015 – Juni 2018 | Ausbau / Gebäudetechnik |
März 2018 – Dezember 2018 | Inbetriebnahme / Tests |
2019 | Bezug |
September 2019 | Eröffnung |
Mitwirkung
Anhörung zum Bebauungsplan
Das Stadtteilsekretariat Basel-West hat im März 2012 an der Anhörung des BVD zum Bebauungsplan Schällenmatte teilgenommen und Anliegen aus dem Quartier zum Bebauungsplan gesammelt und der Verwaltung überreicht.
Antrag auf Mitwirkung
Das Stadtteilsekretariat Basel-West hat am 24. Mai 2012 einen Antrag auf Mitwirkung gestellt.Die Auslegeordnung zum Antrag auf Mitwirkung fand am 23.10.2013 statt. Bei der Auslegeordnung wird festgehalten, dass ein Mitwirkungsverfahren stattfinden soll. Es sollen dabei aber insb. Anliegen und Anregungen zur Platzgestaltung eingebracht werden sowie Anregungen zur Verbindung angrenzender Areale (wie Tschudipark oder Pestalozzistrasse). Der Handlungsspielraum ist relativ klein, es geht v.a. um Präzisierungen und Bestätigung des geplanten Vorhabens für die Platzgestaltung.
Informationsveranstaltung: Rund ums Biozentrum
Am 30.01.2014 um 20.00 Uhr organisierte das Stadtteilsekretariat zusammen mit der Verwaltung im alten Biozentrum im Hörsaal 2 an der Klingelbergstr. 50 eine öffentliche Informationsveranstaltung.
Sammeln und Überreichung von Anliegen aus dem Quartier
Im Februar 2014 sammelte das Stadtteilsekretariat Anregungen und Anliegen zur Platz- und Umgebungsgestaltung und überreichte diese verdichtet und gebündelt dem Projektleiter (siehe Anhang). Die Fragen und Anliegen hat die Verwaltung abgeklärt und beantwortet. Das Schreiben liegt dem Stadtteilsekretariat vor. Einige Punkte (insbesondere Parkplätze, Verkehrssicherheit und Nutzung Grünflächen) wurden in einem persönlichen Gespräch mit dem Projektleiter und Verwaltungsvertretern im August und September 2014 nochmals diskutiert.